Presse

Hier sehen Sie einige Artikel

Duisburg

„Bärenstark“ hilft Kindern bei der Trauer

„Heute ist nicht sein Tag. Tim ist einfach nur traurig, seine Augen sind rot, er kann die Tränen kaum zurückhalten und sprechen möchte er nicht. Die Schlüssel vom Schloss seiner Schatzkiste, die er so liebevoll bemalt hat, sind momentan nicht aufzufinden. So musste er das Kästchen zu Hause lassen – mit all’ den Erinnerungen darin…“

NRZ vom 10.11.2023, Seite 17

Duisburg

Dieser Gottesdienst ist kein gewöhnlicher
von Maria Romanski

Duisburg

Ihr Herz ist groß genug für alle
von Julia Hagenacker – zuletzt aktualisiert: 06.03.2008

Duisburg (RP) Derzeit schult das Malteser Hospiz St. Raphael seine ehrenamtlichen Mitarbeiter in Sachen Kinder-Sterbebegleitung. Birgit Aulich zum Beispiel betreut seit elf Jahren todkranke Menschen und deren Familien. Ihr jüngster Patient war gerade mal neun Jahre alt.

Supervision

Mehr als 40 ehrenamtliche Hospiz-Mitarbeiter sind derzeit im ambulanten und stationären Bereich des Huckinger St. Raphael Hospizes eingesetzt. Jeder betreut immer nur einen Patienten. Allgemein gilt: Mitarbeiter im Hospizdienst müssen eine gefestigte Persönlichkeit haben. „Eigene Grenzen erkennen und sie nicht überschreiten“, lautet das Motto. Trotzdem passiert es hin und wieder, dass auch die Helfer mal Hilfe brauchen. Rat und Unterstütz finden sie bei regelmäßig stattfindenden Gruppensitzungen mit der Hospiz-Leitung. Die Teilnahme an den Supervisionsrunden ist Pflicht. Huckingen Es gibt Menschen, die sind unglaublich, weil sie ganz selbstverständlich Dinge schaffen, an denen andere zerbrechen. Birgit Aulich zum Beispiel ist so ein Mensch; eine Frau mit warmen blauen Augen und einem herzlichen Lachen; jemand, von dem man sich gerne in den Arm nehmen lassen möchte, wenn die Welt ein einziges schwarzes Loch und das Leben nur noch furchtbar ist.

Seit fast elf Jahren begleitet die 49-jährige Arzthelferin als Ehrenamtliche im ambulanten Dienst des Malteser Hospizes St. Raphael unheilbar Kranke und deren Familien während der letzten Wochen bis zum Tod. Fast alle Patienten, denen Aulich bislang bis zum Ende beistand, waren erwachsen. Alle, mit Ausnahme eines neunjährigen Jungen. Er wird nicht das letzte Kind sein, dem sie den Abschied erleichtert. Derzeit nimmt die 49-Jährige an einer neunmonatigen Schulung für Kinderhospiz-Mitarbeiter teil. Der Lehrgang soll die Betreuer von St. Raphael vorbereiten – auf das, was in den nächsten Monaten auf sie zukommen könnte. Möglicherweise sprengt es die Grenzen des Vorstellbaren. „Man muss selber eine grundlegend positive Einstellung zum Leben und zum Tod haben, sonst erschreckt einen diese Arbeit viel zu sehr“, sagt Birgit Aulich. „Meine Motivation ist mein christlicher Glaube und die bedingungslose Liebe zu jedem Menschen, der mir begegnet.“ Die Hospiz-Mitarbeiterin besucht ihre Patienten zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung, manchmal einmal, manchmal drei- bis viermal pro Woche, je nach Bedarf. In erster Linie geht es darum, einfach da zu sein, Fragen zu beantworten, nicht nur die des Kranken, auch die der Angehörigen. „Kinder“, sagt Birgit Aulich, „sprechen ganz offen über den Tod und sie setzen sich damit auseinander, auf ihre eigene Art.“ Vor kurzem sei sie einmal gefragt worden, warum es bei „Lego“ kein Auto gibt, dass die Toten zum Friedhof bringt. „Es ist wichtig, dass man jede dieser Fragen ernst nimmt, dann verschwindet bei den Kindern die Angst.

Dass Sterbebegleitung auch ganz handfeste praktisch Aspekte hat, betont die Mutter zweier erwachsener Söhne immer wieder. „Ich bügele auch schon mal einen Korb Wäsche weg, um den Eltern Freiraum zu verschaffen.“ Freiraum ist wichtig. Die Statistik sagt: 70 Prozent der Ehen scheitern, wenn eines der Kinder tödlich erkrankt. Der Neunjährige, den Birgit Aulich zuletzt betreut hat, ist vor wenigen Wochen gestorben. In der Eingangshalle des St. Raphael Hospizes steht eine Kerze, daneben sein Bild. Die Familie wusste, was auf sie zukommt. Sie hatte Zeit, sich zu verabschieden. Birgit Aulich sagt: „Ich hab’ das Gefühl, sie kommen klar.“ Ob das auch für die Betreuerin gilt? Die 49-Jährige formuliert es so: „Mein Herz ist wie ein Mosaik. Ich gebe jedem Verstorbenen ein Stück davon mit, weil es groß genug ist, dass es daran nicht zerbricht.“

 

Kontakt
Familientrauerbegleitung Regenbogensterne
Birgit Aulich
Hochstr. 47
47178 Duisburg

In einem persönlichen Gespräch berate ich Sie gerne über die Möglichkeiten meiner Hilfe. Hierzu können Sie mit mir telefonisch oder aber per e-mail einen Termin vereinbaren.

Telefon: 0163 4777715
e-mail:   Birgit.Aulich(at)Regenbogensterne.de

Radiobeitrag